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03.08.2015

Globale Transaktion nach Sanierung

Türkischer Pensionsfonds kauft von internationalen Investoren ein deutsches Unternehmen, welches US-amerikanische Insolvenzverwalter ehemals sanierten.

Der größte türkische private Pensionsfonds Oyak kauft das Frankfurter Unternehmen Almatis aus der Aluminiumbranche. Verkäufer sind als Mehrheitsaktionär Dubai International Capital (DIC) und Miteigentümer Blackstone. Interessant ist, dass im Jahre 2010 das Unternehmen in einem Insolvenzverfahren gem. dem US-amerikanischem „Chapter 11“ (vergleichbar mit dem deutschen „Schutzschirmverfahren“ gem. 270b InsO) saniert wurde. Den Vollzug des Verkaufes teilte Almatis am 14.07.2015 mit.

Seit Anfang des Jahres suchten die Eigentümer von Almatis nach einem Käufer für die Firma mit 1.150 Mitarbeitern. Almatis liefert den Rohstoff Aluminiumoxid (Tonerde) an verschiedene Stahlkonzerne. Aus diesem Grund wurde jetzt Oyak auf das Unternehmen aufmerksam, da sich Oyak durch vergangene Zukäufe zum größten Stahlproduzenten der Türkei entwickelt hat. 

Es gab von den Beteiligten keine Angaben zum Kaufpreis, es wird aber vermutet, dass Oyak einen günstigen Einkaufspreis erzielen konnte, da die Eigentümer in ihrer Eigenschaft als reine Finanzinvestoren, wohl die Geduld mit ihrem Invest verloren haben. Früher wurden schon mal erhoffte Kaufpreise in Höhe von 700 Millionen Dollar von DIC in den Raum gestellt. Gekauft hatte DIC die ehemalige Tochter des US-Aluminiumriesen Alcoa 2007 für 1,2 Milliarden Euro. Wie so oft, wurden dem Unternehmen aber zu viele Schulden aufgeladen und es kam zu der schon beschriebenen Insolvenz im Jahre 2010.

Dieser Verkauf ist wirklich ein sehr gutes Beispiel für die fortschreitende Globalisierung im Bereich M&A, vor allem, wenn immer mehr internationale Investoren über den gesamten Globus ihre Investitionen tätigen.