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16.12.2019

Weniger Neugründungen aber auch weniger Insolvenzen bis 09.2019

In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 gab es laut zweier Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Insolvenzen, aber auch der Neugründungen, gesunken. Dabei ging die Anzahl neu gegründeter Kleinunternehmen um 3,3 % und die Insolvenzanmeldungen im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um 2,3 % zurück.

Positiv: Weniger Insolvenzen

Die Amtsgerichte meldeten 14.381 Unternehmensinsolvenzen für die Zeit von Januar bis September 2019. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2,3 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag im Zeitraum Januar bis September 2019 mit 48.764 Fällen um 4,8 % niedriger als in den ersten neun Monaten 2018.

Negativ: Weniger Neugründungen von KMU-Unternehmen

Für die Gesamtwirtschaft eher unerfreulicher ist die deutlich gesunkene Zahl an Neugründungen von KMU-Unternehmen. Die Zahl von neu gegründeten Kleinunternehmen lag in den ersten drei Quartalen 2019 mit knapp 127.200 um 3,3 % unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Die Zahl der Gründungen von Nebenerwerbsbetrieben hingegen stieg um 7,3 % auf rund 205.600. Diese Zahl kann ein Ausdruck dafür sein, dass viele Gründer erstmal aus einer abgesicherten Existenz eine Geschäftsidee prüfen und die wirtschaftliche Belastbarkeit beobachten wollen.

Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen stieg auf rund 519.700, das waren 1,5 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Gewerbeanmeldungen müssen nicht nur bei Neugründung eines Gewerbebetriebes erfolgen, sondern auch bei Betriebsübernahme (zum Beispiel Kauf oder Gesellschaftereintritt), Umwandlung (zum Beispiel Verschmelzung oder Ausgliederung) oder Zuzug aus einem anderen Meldebezirk. 

 

Positiv: Weniger Gewerbeabmeldungen

Knapp 74.600 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung gaben von Januar bis September 2019 ihr Gewerbe vollständig auf. Das waren 1,8 % weniger als in den ersten drei Quartalen 2018. Die Zahl der aufgegebenen Kleinunternehmen sank um 6,1 % auf rund 149.100. Die Zahl der Aufgaben von Nebenerwerbsbetrieben ist dagegen um 1,2 % auf rund 139.100 gestiegen. 

Insgesamt lag die Zahl der Gewerbeabmeldungen bei den Gewerbeämtern mit knapp 454.900 um 2,1 % unter dem Vorjahreswert. Bei dieser Gesamtzahl handelt es sich nicht nur um Gewerbeaufgaben, sondern auch um Betriebsübergaben (zum Beispiel Verkauf oder Gesellschafteraustritt), Umwandlungen oder Umzüge in einen anderen Meldebezirk. 

Fazit

Die beschriebene Entwicklung lässt weiterhin von einer eher robusten wirtschaftlichen Entwicklung bzw. auch einer guten aktuellen Lage der deutschen Unternehmen ausgehen. Es bleibt zu beobachten, ob die Anzahl der Neugründungen längerfristig negativ ist. Sollte dieser Trend sich in den nächsten Dekaden nicht umkehren wird diese Entwicklung langfristig negative Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Quellen: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/12/PD19_476_52311.html und https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/12/PD19_474_52411.html